April

Neue Lebenszeichen!!!

Hey liebe Freunde, Verwandte, Bekannte, liebe Stalker. Lange haben wir nichts mehr von uns hören lassen und sind schon über einen Monat nicht mehr up-to-date, aber wer uns und unsre Berichtsheftsführung kennt, wird das nicht allzu sehr verwundern.
Beginnen wir also gleich mit den Fakten:
Wir checken aus dem Campingplatz aus und verweilen die meiste Zeit am Strand am „Pinaroo-Point“ in Joondalup. Dort treffen wir unter anderem eine Community von Backpacker mit 11 Autos und 13 Jungs und Mädels aus Australien, Neuseeland, Korea, England, Dänemark, Belgien, Holland, Frankreich und Deutschland. Ein sehr sehr witzige Truppe! Am Montag den 22.3. zieht ein Gewitter auf. Gespannt auf unseren ersten australischen Regen sitzen wir unter unserem Wellblechpavillon und scherzen über den schwarzen Himmel. Doch was die Wolke mit sich bringt ist alles andere als gewöhnlicher Regen. Innerhalb von 2 Minuten ist der gesamte Boden bedeckt mit Hagel so groß wie Golfbälle. Hin und hergerissen zwischen Staunen und Bangen um unser Auto, welches nur 5 Meter auf dem Parkplatz stand warten wir auf ein glückliches Ende des Unwetters. Nach wenigen Minuten ist das Spektakel vorbei. Zum Glück ist unser Auto noch eines vom alten Schlag, sodass sich die Schadensliste lediglich auf einen zertrümmerten Außenspiegle beläuft. ( im Großraum Perth lag der gesamte Schaden bei über 100 Millionen Dollar)
Nachdem wir insgesamt 10 Tage in Perth damit verbracht haben auf den Bescheid von dem „Department of Transport“ zu warten und wir mittlerweile ca. 5 verschiedene Theorien von verschiedenen Australiern bezüglich der Anmeldung des Autos bekommen haben, beschliesen wir der Sache etwas Druck zu machen und fahren direkt zu der Beamten-Bude. Nach 15 Minuten Papierkram und ein paar Hundert Dollar weinger ist der Wagen offiziel unser!
Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren fahren wir auf den nächsten Woolworth zu und decken uns mit genügend Essen und Trinken ein. Kaum eine Stunde nach der Ummeldung sind wir endlich auf dem „West-Coastal-Highway“ und brettern in Richtung Norden zu den „Pinnacles“. Wegen Straßenbauarbeiten muessen wir die asphaltierte Straße verlassen und weichen aus über diverse Gravelroads ( Straßen bei den man jeden Flugrost an der Karrosse mit Leichtigkeit loswird) gegen. Mittags erreichen wir die Pinnacles bei Cervantes. Nach einem kleinen Sparziergang durch die errodierten Korallenreste, die aussehen wie die Hinkelsteine von Obelix , setzen wir unser Weg fort nach. Wir übernachten im Hafen bei Port Deinison.
Am 25. 03 feiern wir Timo’s Geburtstag. Zum Frühstück gibt es Nuss-Nougat-Geburtstagstorte (im ländlichen Raum auch als Nutella-Toast bekannt). Wir fahren nach Geraldton besichtigen die Stadt, das HAMS-Sydney Memorial und natürlich den Strand. Timo lässt zu Feier des Tages eine Kiste Dosenbier springen. Leider (!!) müssen wir noch eine zweite dazukaufen um in den genuss eines Sonderangebotes zu kommen (60 Dosen für 66 $ -> Schnäppchen) Wir schlagen unser Nachtlager am Strand bei Geraldton und feiern Timos Geburtstag. Völlig selbstlos überreichen Johannes und ich ihm unser Geschenk: eine Flasche Smirnoff und Redbull.
Keine Angst die 60 Dosen wurden aber nicht an diesem Abend komplett vernichtet…

Der darauffolgende morgen ist mit leichten Unbehagen verbunden.Nach einer Dusche gehts auf zur Hutt River Province.Dieses Fürstentum wurde von einem rebellischen Bauern gegruendet aus ärger über wegen dem Getreideanbaumonopol.Das Staatsoberhaupt zeigte uns persönlich und voller stolz sein Besitztum.

Am nächsten Tag fahren wir von der Rest Area nach Monkey Mia.Dort angekommen checken wir auf einem Camping Park ein.Monkey Mia ist bekannt für seine wilden Delphine die immer an die Bucht kommen.Am morgen setzen wir uns an den Strand und nehmen unser Frühstück bei Sonnenaufgang ein und werden dabei von Delphinen überrascht.
Nachmittags machten wir uns auf den Weg nach Carnarvon.Am 29.03. geht es los mit der großen Jobsuche.Wir fahren ca. 20 Farmen an.Bei jeder Farmzufahrt werden wir von einem Schild begrüßt:’’No Work, No Job’’. Jedoch hält uns das nicht davon ab trotzdem nach Abreit zu fragen.Aber wir bekommen immer das selbe zu hören:’’Falsche Saison, keine Arbeit’’ Nach vielen Niederlagen machten wir uns auf einen Schlafplatz zu suchen.Am Morgen macht uns mal wieder Bastard(so haben wir unser Auto getauft),wieder Schwierigkeiten beim Starten. Er läuft auf Gas sehr schlecht an. Da wir mit Gas keine große Erfahrung haben, beschließen wir Rat in einer Werkstatt zu holen. Diese sagen uns, dass das Einspritzmodul fürs Gas einen Macken hat, aber sie nichts machen können, da sie nicht für Gas zertifiezirt sind. Und auch hier in der Umgebung ist keine Werkstatt die, die Berechtigung besitzt. Der Mechaniker meint er kann versuchen, ein gebrauchtes Modul zu bekommen. Also müssen wir in Carnarvon warten, bis er sich meldet. Als der Mechaniker nach 3 Tagen immer noch nichts von sich hören lässt fahren wir nochmal hin um nachzufragen. Jedoch ist die Werkstatt geschlossen, da Karfreitag ist. Also müssen wir bis Dienstag warten da sie erst dann wieder Geöffnet ist. Wir lernen am Strand ein deutsches Mädchen und 4 Franzosen kennen,mit den wir die Tage bis Dienstag rumchillen.Am Samstag versuchen wir einen Job auf einem Fischkutter zu bekommen. Jedoch ist der Andrang so groß, dass wir nicht den Hauch einer Chance haben. Wir nächtigen die Tage bis Dienstag in einem augetrockneten Flussbett. Dort kann man prima die Nacht am Lagerfeuer verbringen.
 Am Dienstag gehen wir morgens gleich zur Werkstatt und fragen nach. Der Mechaniker meint das Teil sei nicht zu bekommen, wir sollen doch auf Benzin weiterfahren bis wir das Modul irgendwo bekommen. Gesagt getan. Gasmodul rausgeschmissen und Ersatzrohr verbaut und sowie die Zündung noch von der Werkstatt einstellen lassen. Als dies erledigt ist, wird Proviant gekauft und auf gehts nach Coral Bay wo einer der schönsten Strände Australiens sein soll. Abends angekommen beschließen wir aus Geiz im Auto zu pennen und stellen uns Frecherweise direkt hinter ein Hostel.Nachts kopft es gegen die Scheibe und eine „Freundliche Stimme“ meint:“NO CAMPING, MOVE AWAY OR I CALL THE RANGER“. Diesem netten Hinweis beschließen wir Folge zu leisten und richten unser Quartier etwas außerhalb ein. Tags darauf, mittlerweile der 7 April, schnorcheln wir am Strand und schauen uns die Corallenriffe an. Nach dem Abendessen beschließen wir heute lieber auf einer Rest Area zu nächtigen um nicht wieder Ärger zu bekommen, und weil bei Nacht fahren auch die Chancen steigen, dass David endlich sein erstes Kangaroo mit dem Bullfänger erlegt. Heute geht es auf Richtung Tom Price weil wir gehört haben, dass dort Arbeiter in den Minen gebraucht werden. Unterwegs auf dem Highway hören wir plötzlich ein heftiges Getrieberattern. Sofort wird angehalten und nachgeschaut. Nach kurzem Suchen wissen wir woher und wieso das Geräusch auftritt.Das Verteilergetriebe. Ursache: kein Öl mehr drin. Gleich war klar was zu tun ist. Einer von uns trampt zurück zum Roadhouse und kommt nach 2 Stunden zufälligerweise mit den Franzosen zurück, von denen wir uns 2 Tage zuvor verabschiedeten. Wie klein doch die Welt ist. Leider gabs in der Tanke nur Automatikgetriebeöl. Aber auch das ist allemal besser als gar kein Öl. Also aufgefüllt und weiter geht die Reise. 100km vor Tom Price wurde dann auf einer Rest Area gecampt.
 Die Mückenplage ist dort auch Erwähnenswert, weil so extrem haben wirs noch nie erlebt. Man ist nur noch am Rumfuchteln um die Plagen zu vertreiben. Erst mit Einbruch der Nacht wurde es besser. Am nächsten Morgen fahren wir den Rest bis Tom Price und dann wird erst mal gefrühstückt. Danach besuchen wir das Visitorcenter und holen uns Infos zum Ort. In den drei Jobcentern fragen wir nach Arbeit.Aber ohne Erfolg weil man für Mineing ein Zertifikat braucht. Jedoch bekommen wir den Tipp, dass der Karijin Nationlpark vielleicht Leute braucht. Da er ja nur 100km weg ist, für die australischen Verhältnisse quasi um die Ecke fahren wir noch am gleichen Tag dorthin. Auf dem Campingplatz dort sollen Nachts Dingos kommen. Und so war es auch zur später Stunde lässt sich auch kurz einer blicken. Morgens wird dann eine Wanderung durch den Canyon gemacht. Dort gibt es Wasserfälle und Billabongs(Wasserlöcher), in denen man sich abkühlen kann.
 Nach der Wanderung fahren wir zu den Parkrangern und fragen nach Jobs. Diese meinen aber keine Chance weil der Park der Regierung gehört. Entäuscht machen wir uns auf zu unserem nächsten Ziel Port Hedland, das 400km nördlich lag. Am Sonntag den 11April kommen wir dort an.Wir müssen aber einen Tag warten, da das Jobcenter heute zu ist. Interessant sind die riesigen Schiffe, die hier im großen Hafen mit Eisenerz beladen werden. Da wir am Montag keine Arbeit bekommen, ziehen wir weiter Richtung Kununurra, wo die Saison jetzt starten soll. In Broome wird noch ein Halt eingelegt und dann gehts auf nach Derby, wo die Gibb River Road beginnt.In Derby gibt es einen riesigen Boabbaum, der innen Hohl ist und früher als Gefängnis diente.
 Auf gehts zur Gibb Road! Diese 700km lange „Straße“, ist die kürzeste Verbindung von Derby nach Kununurra.Aber dafür hat es die Straße in sich. Fast komplett unbefestigt, nur für Allradfahrzeuge geöffnet und dies auch nur während der Trockenzeit. Auf dem Weg kommen uns auch fast keine Autos entgegen. So ca. alle vier Stunden mal eins. Höhepunkt ist die Durchquerung eines 70 Meter breiten Flusses, in dem es Salzwasserkrokodile geben soll.


Vor uns im Fluss steckte jedoch ein Auto fest, das erst mal herausgezogen werden muss bevor wir ihn durchqueren können. Mit Ach und Krach schaffen wir es durch. Der Innenraum ist nun feucht, da das Wasser zu den Türen hereingekommen ist. Nach dieser Hürde fahren wir dann noch die restlichen 200km zum Ziel. In Kununrra wird als ersten Mal nach Arbeit gefragt. Der Mann im Jobshop meint er trägt uns für einen Melonenjob ein, es kann aber noch ein paar Tage gehen bis geerntet wird. Also beschließen wir uns auf einem Campingplatz einzuquartieren.
 Die Tage bis zu unserem ersten Arbeitstag vergehen wie im Flug. Am Samstag den 24.April ist nun unser erster Arbeitstag gekommen. Um 6 Uhr morgens gehts los. Unser Chef heisst Christian und ist 24. Er ist ziemlich locker drauf. Der Job ist um einiges schwerer als wir uns das vorstellten. Das heftige ist die pralle Sonne die den ganzen Tag auf einen brennt und das man fast nur gebückt arbeitet.Wir laufen hinter dem Traktor her und müssen dabei Melonen pflücken und hören dabei aber laut allermögliche Musik.
 Am ersten Tag arbeiten wir auch gleich 10 Stunden, weshalb wir uns über den heftigen Muskelkater am nächsten Tag nicht wundern brauchen. Aber es hilft nichts, wer Geld verdienen will muss leiden.Und so gehts Tags darauf gleich wieder um 6 Uhr morgens weiter. Die folgenden Tage sind dann nicht mehr so heftig, weil nur noch Arbeit für durchschnittlich vier Stunden am Tag da ist. Und so sind wir nun seit 2 wochen auf dem Campingplatz. Haben uns mit den anderen Backpackern angefreundet und hoffen auf den richtigen Start der Ernte, damit wir Vollzeit arbeiten können.So jetzt habt ihr einen groben Überblick über unsere letzten Wochen.Sorry für das lange Schweigen. Wir werden versuchen uns in Zukunft regelmäßiger zu melden damit ihr immer uptodate seid!;-) Grüße eure 3 Helden in Down Under

6 Kommentare:

  1. Das war ja sehr ausführlich, noch viel mehr als am Telefon. Gut gemacht Jungs.
    Liebe Grüße vom Kaiserstuhl Dad u. Gundi :-)

    AntwortenLöschen
  2. Langsam gibts ja echt was zu erzählen, find ich cool.
    hoff mal ihr bekommt auch noch andere Melonen zu Gesicht;-)

    Gruß Stefan

    AntwortenLöschen
  3. Hi Hi,

    man wenn man die Bilder sieht kann man eigentlich nur neudisch werden. Hoffe es geht euch gut, aber auf den Fotos seht ihr ja gesund, munter und braungebrannt aus.:)

    Lg Jacky

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Timo
    Poster angekommen :)
    sieht richtig lustig aus zwischen Cinderella und Dornröschen aber Lara ist richtig stolz so ein Poster zu haben.
    LG Nicole

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Timo, na hast Du alle Melonen schon gepflückt, oder hast Du den anderen auch noch welche übrig gelassen???
    Hoffen Euch geht es gut.
    Liebe Grüße Dad u. Gundi :-)

    AntwortenLöschen
  6. Melonen-Boy ;-) Das scheint echt voll Spaß zu machen ins Australien, ich sollte da auch mal hin! Kangaroos mitm Auto jagen und zum Dessert ein paar "Melonen"... ;-)

    Schönen Cruiz, Maks

    AntwortenLöschen